Salzwasserwege

Wanderung zur abgelegenen Bucht

Wer sich im Nationalpark Cabo de Gata umschaut wird auch auf die Cala (Bucht) San Pedro aufmerksam werden. Straßenschilder wird man zu dieser Bucht aber vergeblich suchen, denn sie ist nur zu Fuß von Las Negras oder über Agua Amarga via El Plomo zu Fuß zu erreichen, ach ja per Boot geht es natürlich auch noch von Las Negras aus. Will man aber die besondere Schönheit der Landschaft erleben, die weite, die für Fahrzeuge fast unpassierbare Piste, die hinunter in irgendwelche Ramblas und wieder hinauf auf vulkanische Bergrücken geht um schließlich in einen Pfad zu münden der die Küste entlang läuft, dann sollte man die Füße vom Sofa bewegen und sich auf einen langen Marsch vorbereiten.

Die Piste zieht sich bist fast in die Unendlichkeit

Für mich geht es in La Joya, eine kleine Siedlung an der Straße von Agua Amarga zur  Autovia, los.
Ich muss ein Stück die Straße entlang um dann links in eine Piste abzubiegen. Es geht steil in die Rambla die nach Agua Amarga hinunter führt, um sofort wieder in die Höhe zu steigen. Außer der Guardia Civil haben wir dieses Jahr kein Fahrzeug gesehen, nur Spuren von Quads und Mountainbikes finde ich im Sand.
Es ist absolut still hier und man wird sofort eins mit der Natur, den vielen Steinen, dem Fels den Pflanzen und der Tierwelt, die man erst gewahr wird wenn man sich auf sie einlässt.

Die Piste zum Strand El Plomo und Enmedio

Die Piste schlängelt und windet sich eine kleine Ewigkeit, es geht herauf und wieder herunter und der Duft des blühenden Thymians und Lavendel begleitet mich. Die Flora wechselt sich laufend ab und wenn ich die Ebenen die mit Espartogras bewachsen sind verlasse, finde ich mich auf einer Fläche die mit Zahareñabüschen oder Thymian bewachsen sind wieder. Um zum ersten Etappenziel El Plomo zu kommen muss ich die Piste verlassen und nach Süden auf den Wanderweg abbiegen. Vom Plomo geht es dann steil den Küstenwanderweg herauf und ich finde mich auf einem Plateau mit einem göttlichen Ausblick auf das Mittelmeer gen Agua Amarga wieder.

El Plomo, im Hintergrund rechts der Mesa Roldan

Unter mir der kleine Strand El Plomo und hinter den nächsten Höhenzügen verborgen der wunderschöne Strand Enmedio. Im Hintergrund thront der Mesa Roldan mit seinem alten Wehrturm und dem Leuchtturm. Es geht weiter hinauf auf mehrere Plateaus die alle steil und unendlich tief in das Meer abfallen. Die beiden kleinen Strände die ich von oben aus erblicke, scheinen auf dem Landweg unerreichbar. Vielleicht ist es eine Aufgabe für die nächste Wanderung? Ich treffe auf dem ganzen Weg keine Menschenseele, nur kurz vor dem steilen Abstieg in die Cala San Pedro kommt mir eine Wanderin entgegen und sobald ihre Schritte verstummt sind umschließt mich die Einsamkeit wieder.

Der steile Pfad zur Cala San Pedro

Ich genieße jetzt endlich die Aussicht auf die kleine Bucht die mir zu Füßen liegt. Vor dem Strand ankert eine kleine Segeljacht und ein paar Schlauchboote haben gerade eine neue Fuhre Menschen an Land gesetzt. Ich liebe diesen Ausblick auf die Ruinen des ehemaligen Postens der Guardia Civil, den vielen Hütten den Zelten und den bunten Gärten. Die Bucht wird von Aussteigern bewohnt, die hier abseits der Zivilisation leben und ihrem gemütlichen Leben nachgehen. So ist es dann auch unten am Strand, es liegen dort Stadtmenschen die mal für einen Tag hier her kommen am Strand und ein paar splitternackte und braungebrannte Herren die hier zu wohnen scheinen, stapfen nur mit einem Rucksack bepackt in den hinteren Teil des Bucht. Ich mache es mir am Strand gemütlich, genieße den Ausblick auf das Wasser und das bunte Treiben um mich herum um dann wieder auf den Rückweg zu beginnen. Oberhalb der Bucht mache ich noch eine kleine Rast, esse eine Apfelsine und verabschiede mich entgültig von der Cala San Pedro. Um 16 Uhr bin ich nach 7 Stunden und 17,8 Kilometern wieder am Wohnmobil und bin 859 Meter rauf und 821 Meter wieder runter gelatscht. Ich habe die Nacht darauf wundervoll fest und tief geschlummert.

Wie eine kleine Oase, der Plomo
Die Piste zum El Plomo
Der letzte Blick zum Mesa Roldan und davor die Häuser von Agua Amarga
Auf der Hochebene auf 250 Metern Höhe
Etwas zerknittert aber wunderschön
Die alte Höhle oberhalb der Cala San Pedro ist eingestürzt
Die Schlauchboote haben gerade Besucher gebracht
Strandleben

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