Wie geht es denn jetzt mit unserem Blog weiter? So richtig laufen tut es im Moment ja nicht, eine gewisse schreiberische Leere hat mich umgeben, um es mal in Worte zu fassen. Der richtige Kick an Themen war irgendwie nicht da.
Heute Abend hat es dann Klick gemacht und das Thema liegt gewissermaßen schon direkt vor mir: „Auf den Spuren der Fischer“. Die letzten zwei Jahre waren wir ja sehr stark durch die kleine Küstenstadt Büsum inspiriert. Büsum ist ein alter Fischereiort und touristisch stark geprägt. In Schleswig-Holstein ist es jetzt wohl der Ort mit den meisten Küstenfischern? Ich weiß es nicht aber es zeigt doch schon welchen Stellenwert die Fischerei in unserem Bundesland noch hat. Das ist auch in Frankreich und Spanien nicht anders, überall geht die kleine Fischerei immer weiter zurück und die Häfen veröden zu reinen Hobbyhäfen in denen viele Segelyachten meist ungenutzt herumdümpeln. Mir gefällt das gar nicht und ich möchte die Fischerei hier in unserem Blog unseren Freunden und Lesern etwas mehr darstellen.
Fangen wir also heute gleich mal an.
Wir sind jetzt wieder in der Bretagne unterwegs und etwa 1200 km Küstenlänge liegen vor uns, da müssen wir ja haufenweise Fischer und Kutter finden? Wenn wir von Fischerei reden dann gehören die ganzen Krebsviecher und die Muscheln natürlich auch dazu, denn die spielen in Frankreich eine überaus große Rolle. Das merken wir als wir nach dem Mont Saint Michel, in Cancale ankommen. Hier stehen die Austern im Vordergrund und direkt am Strand fallen bei Ebbe die Austernfarmen trocken. In diesem schmalen Zeitfenster müssen die Arbeiten an den Austernbänken erledigt werden und man kann in einem der vielen Restaurants und Buden oder einfach auf der Mole sitzend seine Austern ausschlabbern und dem Treiben im Watt zuschauen. Mit großen Amphibienfahrzeugen, also Boote mit Rädern, fahren die Züchter in ihre Gebiete um ihre Arbeit zu verrichten. Die Drahtgestelle auf denen die Taschen mit den Austern liegen müssen gepflegt werden. Die Taschen müssen regelmäßig gewendet und geklopft werden, es ist eine harte Arbeit die bei Wind und Wetter gemacht werden muss. Die Austernzucht ist ein sehr großer Wirtschaftszweig in Frankreich und in der Weihnachtszeit werden die größten Umsätze erzielt. Die Austernbänke werden regelrecht bewacht, weil dort immer sehr gerne rumgeräubert wird und es wird nicht gerne gesehen, wenn man zwischen den Bänken herumläuft.
Die Franzosen lieben Austern und für sie ist ein Weihnachten ohne eine Auster wohl nicht denkbar. Der weltweit größte Austernproduzent ist allerdings die Volksrepublik China mit einem Anteil von 78%!